Mikro-Härteprüfungen

Wenn "Makro"-Härteprüfungen unmöglich sind, werden Mikro-Härteprüfungen von Metallen, Verbundwerkstoffen und Keramik durchgeführt. Mikro-Härteprüfungen können wichtige Daten bei der Messung von individuellen Mikrostrukturen innerhalb einer größeren Matrix ermitteln. Außerdem werden sie dazu verwendet, spröde, dünne und folienmäßige Werkstoffe zu prüfen oder den Härteverlauf der Querschnittsfläche einer Probe zu bestimmen.

Die Phrase "Mikro-Härteprüfung" bezieht sich meist auf festgelegte Eindrücke, die von Prüflasten von 1kgf. oder weniger verursacht werden. Bei einer "Baby Brinell" Härteprüfung wird ein 1mm Wolfram Hartmetall-Kugel in die Probe eingedrückt. Bei der Härteprüfung nach Vickers wird eine gleichseitige Diamantpyramide mit einem Spitzenwinkel von 136°C als Eindringkörper verwendet. Dagegen hat der Diamant bei der Härteprüfung nach Knoop eine schmale, rhombische Form. Die Prüffläche muss normalerweise hochpoliert sein. Je kleiner der angewendeten Kraft, desto wichtiger die metallographische Verarbeitung. Mikroskope mit einer 500-fachen Vergrößerung sind erforderlich, um die resultierenden Eindrücke richtig zu messen.

Härteprüfungen nach Vickers und Knoop erfüllen die Standards von ASTM E 92 (für Drückkräfte von 1 kgf. bis 120 kgf.) und ASTM E 384 (für Drückkräfte weniger als 1kgf.), während ASTM E 10 idie Norm für ist.